Wir gehen auf eine Kaffeereise und starten im sogenannten „Kaffeegürtel“, den Subtropen und Tropen rund um den Äquator. Nur hier herrscht das besondere feucht-trockene Klima, das der Kaffeestrauch benötigt, um wachsen zu können. Start ist in Brasilien, in der Region Cerrado. Weiter geht’s in Richtung Norden über Kolumbien und Panama, vorbei am Karibischen Meer in den Westen von Honduras und schließlich Richtung Osten über den Stillen Ozean nach Indien.
An all diesen Stationen wird Kaffee für Maurers Espresso und Café Crème angebaut.
Für uns besonders wichtig: Die Plantagen werden von den Kaffeebauern konsequent nachhaltig bewirtschaftet, die Plantagenarbeiter erhalten einen fairen Lohn und die erzielten Erträge führen zu einem höheren Lebensstandard der Menschen in den umliegenden Dörfern. So zum Beispiel auch auf der Plantage Finca Río Colorado in Honduras. Die Farm liegt direkt neben dem Celaque-Nationalpark, der die umliegenden Dörfer und Farmen mit Wasser versorgt. Die Finca Río Colorado ist nicht nur nachhaltig unterwegs, sondern hat sich auch mit mehreren sozialen Projekten einen Namen gemacht. Sie bezahlt faire Löhne und betreibt eine
lokale Coffee Farming School, in der Kaffeeanbau-Workshops für Einheimische angeboten werden.
Von hier und anderen Plantagen aus machen sich die Bohnen in traditionell gewobenen Kaffeesäcken auf die Weiterreise ins beschauliche Schwarzach. In dem kleinen Dorf unweit von Heilbronn werden die Bohnen von Andrej Pajdakovic in seiner Rösterei Achtkaffee zu Maurers Espresso und Café Crème weiterverarbeitet. Mit viel Liebe und in traditioneller Handarbeit – genau wie in unserer Backstube.
Herzstück der Rösterei ist der matt-schwarze Trommelröster des Traditionsherstellers Probat. In ihm werden die Bohnen in einem schonenden Verfahren über der offenen Flamme geröstet – bei Temperaturen bis maximal 220 °C und mit ausreichend Zeit. Die langsame und schonende Röstung bei milder Temperatur machen die Bohnen bekömmlich. Gleiches gilt auch fürs Brotbacken. Auch wir geben den Teigen die benötigte Zeit, um zu reifen, bekömmlich zu werden und ihr Aroma zu entfalten.
Trommelröster von Probat
Andrej füllt die noch grünen und rohen Bohnen in den Röster. Bis zu 24 kg erhalten bei ihm pro Röstgang ihre braune Färbung. Für 8 Minuten werden sie zunächst bei 150 °C getrocknet. Anschließend steigt die Temperatur stetig auf bis zu 220 °C an. Ab 160 °C fangen die Bohnen an, ihr Aroma zu entfalten und es beginnt im gesamten Raum nach Kaffee zu duften. Kurze Zeit später knistert es geheimnisvoll in der Trommel. Die Bohnen werden durch die Hitze größer und platzen schließlich auf. Nach insgesamt 17 bis 18 Minuten ist der Röstvorgang abgeschlossen und die Bohnen werden aus der Trommel auf ein Sieb geschüttet.
Dort kühlen sie unter stetigem Rühren ab. So wird verhindert, dass die im Kern gespeicherte Hitze die Röstung weiter fortsetzt und die Bohnen bitter werden. Wenn sie am Ende gleichmäßig braun sind, seidenmatt glänzen und ein verführerisches Aroma von Mokka und Karamell verbreiten, ist Andrej zufrieden.
Tobias Maurer und Andrej Pajdakovic
Jede Bohnensorte bekommt von Andrej ihren ganz individuellen, perfekt auf sie abgestimmten Röstvorgang. So ist es möglich, die verschiedenen Aromen aus den Bohnen herauszuarbeiten. Im Zusammenspiel ergeben sie später ein Konzert des guten Geschmacks.
„Ich könnte ein Vielfaches an Bohnen in einem Bruchteil der Zeit rösten. MACHE ICH ABER NICHT! denn nur wenn ich ihnen ausreichend Zeit gebe, werden sie so, wie ich sie will!“
Andrej pajdakovic
Um die Qualität der gerösteten Kaffeebohnen zu überprüfen und zu bewerten, macht Andrej das sogenannte Cupping. Er mahlt dazu die Bohnen grob, füllt sie in einen Becher (Cup), gießt diesen mit heißem Wasser auf und lässt den Kaffee ein paar Minuten abkühlen. Hierdurch entsteht eine dicke Kaffeekruste. Mit einem großen Löffel bricht Andrej die Kruste auf, wodurch eine Wolke aus Kaffeearomen aufsteigt. Um diese in vollem Umfang aufnehmen zu können, hält Andrej seine Nase so nah wie möglich an den Becher und atmet tief ein. Jeder Kaffee entfaltet eine ganz eigene, intensive Aromenwelt.
Das Cupping
Mit dem Löffel schöpft Andrej etwas vom aufgebrühten Kaffee ab und saugt ihn kräftig in den Mund. Durch das Schlürfen wird der Kaffee wie bei einer Weinprobe mit Sauerstoff vermischt und im Mund so verteilt, dass die Geschmacksrezeptoren ihn noch besser aufnehmen können. Jetzt wird probiert – gibt es Fehlnoten oder passt der Geschmack? Wenn die Aromenwelt stimmt, wird Packung für Packung unseres Maurers Espresso und Maurers Café Crème per Hand abgewogen, gefüllt, verschlossen und etikettiert.
Dann geht’s weiter, die kurze Strecke am Neckar entlang, bis in die Winnender Linsenhalde. Dort werden die Paletten kurz eingelagert und anschließend in unsere Bäckerei-Cafés verteilt.
Einige der Packungen haben das Glück, im Bäckerei-Café in der Waiblinger Bahnhofstraße zu landen. Dort nämlich zaubert Wendy Haag aus den Bohnen die verschiedensten Kaffeekreationen. Die ausgebildete Barista hat nicht nur jahrelange Erfahrung in der Zubereitung von Kaffeespezialitäten, sie hat auch ebenso viel Übung, die Kundinnen und Kunden mit wahren Milchschaum-Kunstwerken (Latte Art) zu überraschen.
„Wenn der Espresso eine dichte und goldbraune Crema hat, dann Bin ich zufrieden.“
Wendy Haag
Wendy Haag ist zwar erst seit Anfang August bei uns, hat sich aber in kürzester Zeit als „Coffee-Fee“ einen Namen gemacht. Ihre Kolleginnen und Kollegen schult sie regelmäßig. Uns zeigt sie, wie man einen Cappuccino richtig zubereitet. Die Handgriffe dafür beherrscht sie wie im Schlaf: Zunächst werden die Bohnen fein gemahlen und anschließend mit dem Tamper behutsam im Sieb festgedrückt. Dann wird der Kaffee gebrüht.
In unseren Bäckerei-Cafés nutzen wir zum Teil Siebträger-Maschinen, bei denen Druck, Temperatur und Extraktionszeit optimal eingestellt werden können.
Die Barista Wendy Haag im Bäckerei-Café in Waiblingen.
Zunächst wird ein Espresso aus der Maschine gelassen. Das Ergebnis stimmt: eine dichte und goldbraune Crema. Anschließend schäumt Wendy die Milch auf, klopft diese vorsichtig durch und beginnt mit geübten Handbewegungen ein Kunstwerk in den Kaffee zu zaubern. Sie zeigt uns das Ergebnis und ist zufrieden.
Hier endet unsere wundervolle Kaffeereise. Mit einem Cappuccino, Espresso, Café Crème oder Latte Macchiato auf dem Tisch in einem unserer Bäckerei-Cafés. Und wenn der Kunde dann zufrieden ist, sind wir es auch!
Jede Tasse ein Kunstwerk!
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