Nachhaltigkeit und ökologische Verantwortung ist ein Thema, das alle angeht und zu dem jeder seinen Teil beitragen kann. Aus diesem Grund haben wir uns schon vor rund 30 Jahren für den naturnahen und garantiert ungespritzten Getreideanbau von den Hohenloher Höfen entschieden. Seit rund 20 Jahren bauen wir unser MAURERKORN® in Waiblingen und im Schmidener Feld an. Gerade mal einen Steinwurf von unserer Backstube in der Linsenhalde entfernt. Aktuell liegen die Felder bedeckt von einer Schneeschicht in der strahlenden Sonne. Im Frühsommer aber, vor der Ernte, findet man herrlich blühende Ackerrandstreifen vor, umgeben vom betörenden Konzert abertausender Bienen und Hummeln. Auf den folgenden Seiten erfahren Sie, was den ÖPNV mit dem Schmidener Feld verbindet.
Dass wir alle unsere Brote aus dem ungespritzten
Getreide vom Schmidener Feld backen, schmeckt auch der Natur. Unsere Maurerkorn-Bauern Harald und Richard Kauffmann, Sven Gloning, Günther Häfner und Wolfgang Bürkle pflanzen die Ähren mit einem größerem Halmabstand an. So kann der Wind durch das Getreide wehen und die Halme werden auf natürliche Weise getrocknet. Das schützt vor Pilzbefall und bedeutet für uns, dass wir nicht spritzen müssen. Mehr Halmabstand heißt zwar auch weniger Ertrag, dafür steigern wir aber die Biodiversität und leisten einen aktiven Beitrag zum Klimaschutz in der Region.
Dass unsere Brote auf einem Dannenmann-Bus Werbung für die Region machen, freut uns sehr. Denn auch das Fahren mit dem ÖPNV trägt durch die Verringerung von Emissionen zum Klimaschutz bei. Und wie schön unsere Region ist, „erfahren“ wir auf einer kleinen Busreise mit Markus Dannenmann.
Los geht’s von der Bushaltestelle direkt vor dem Maurer Bäckerei-Café in der Waiblinger Bahnhofstraße.
Wir fahren stadtauswärts. Es geht vorbei an Wiesen und Äckern bis ins Schmidener Feld. Von Markus Dannenmann, der am Steuer sitzt, erfahren wir dabei, welche Bedeutung der ÖPNV (Öffentlicher Personennahverkehr) für die Region, den Klimaschutz und für uns alle hat.
In diesem Sinne: Einsteigen, bitte. Nächster Halt: Maurerkorn. Und ausnahmsweise ist es ausdrücklich erlaubt, mit dem Fahrer zu sprechen.
TM: Guten Morgen, lieber Markus. Schön, dass ich den Bus jetzt auch von innen kennenlerne.
MD: Das freut mich auch. Im Alltag kommst du sicherlich kaum dazu, mit dem Bus zu fahren. Wie sah das früher bei dir aus? Bist du mit dem Bus zur Schule gefahren oder warst du bei der „Fraktion Fahrrad“ mit dabei?
TM: Ich selbst bin während meiner Schulzeit nur ganz selten Bus gefahren. Mit dem Fahrrad war ich ja in maximal fünf Minuten an der Schule. Von daher stellte sich für mich persönlich die Frage nie. Ich weiß aber von vielen Schulkameraden, die aus Leutenbach, Schwaikheim oder den verschiedensten Teilorten aus den Bergen kamen – für die war der ÖPNV existenziell. Dort hat sich die eigene Mobilität immer um den Busfahrplan gedreht. Ohne die Linienbusse wären sie vom Rest der Welt abgeschnitten gewesen.
MD: Als Kind ist es einem ja gar nicht bewusst, was für eine große Bedeutung der Linienbusverkehr für das Zusammenleben hat. Der Begriff „ÖPNV“ spiegelt die Bedeutung leider nicht wieder. Busse und Bahnen sind eine kostengünstige Transportmöglichkeit für alle, die kein eigenes Fahrzeug besitzen oder aus verschiedenen Gründen nicht fahren können. Das betrifft Kinder und Jugendliche in besonderem Maße, ebenso wie ältere Personen. Und dann gibt es natürlich noch viele, die ihr Auto bewusst zu Hause stehen lassen und lieber mit dem Bus unterwegs sind. Man trifft also viele unterschiedliche Personen an. Und das finde ich schön.
TM: Umso mehr freue ich mich, dass wir mit „Brotiversum-Bussen“ nun auch Teil der regionalen Busflotte sind.
MD: Wir werden tatsächlich auf das „Brotiversum“ angesprochen. Übrigens ist mit dem schönen Bus bislang noch nichts passiert – „toi, toi, toi“. Aber noch schöner ist ja unsere Region, aus der die Brote kommen. Und die kann man nirgends besser sehen, als aus einem Bus heraus. So gesehen ist Busfahren wie Kino. Vielleicht sollten wir statt Bustickets Kinokarten verkaufen.
TM: Große Fenster, großes Kino! Würde also passen. Mit Brezeln und Kaffee könnte ich aushelfen.
MD: Ehrlich gesagt hab ich die Brezeln lieber außen am Bus als innen. Für uns heißt das nämlich, dass wir die Busse öfter reinigen müssen. Wobei ich sagen muss, dass die Verschmutzung und auch der Vandalismus in den letzten Jahren zurückgegangen ist. Früher kam es häufiger vor, dass der Edding ausgepackt und die Sitze und Fenster besudelt wurden. Den Leuten war’s einfach langweilig. Heute haben alle ihr Smartphone dabei und vertreiben sich so die Zeit.
TM: „Zeitvertreib“ ist leider das richtige Stichwort. In dieser Ausgabe unseres Magazins geht es um Achtsamkeit. Und auch um die Wertschätzung unserer Region. Wenn wir im Urlaub sind, nehmen wir uns bewusst Zeit, die Landschaft zu genießen. Das tun wir in der Hektik unseres Alltags oft nicht. Meist geht es alleine mit dem PKW zur Arbeit. Dort wird das Auto abgestellt und am Abend geht’s wieder heim. Es geht halt von A nach B. Von unserer Gegend sehen wir auf diesen Wegen so gut wie nichts. Dabei ist der Ausblick hier aus dem Bus mit den schneebedeckten Feldern kaum zu überbieten.
MD: Das stimmt. Am schönsten finde ich die Strecke zwischen Berglen und Welzheim. Mein Geheimtipp für alle, die mal wieder Bus fahren und dabei einfach nur rausschauen wollen. Dort gibt es Abschnitte, in denen man minutenlang durch dichte Wälder und grüne Wiesen fährt, ohne dabei auf ein einziges Haus zu stoßen. Gerade jetzt zur Winterzeit ist der Blick aus dem Bus-Fenster oft malerisch.
„Es gibt so viele schöne Ecken in unserer Region. Wir müssen sie nur viel bewusster wahrnehmen.
Markus Dannenmann
TM: Aber bestimmt ist’s dort auch mal rutschig, oder?
MD: Auch wenn wir immer versuchen, so pünktlich wie möglich zu sein, geht gerade bei so einem Wetter die Sicherheit der Fahrgäste vor. Ich sage meinen Fahrern immer, dass sie sofort stehen bleiben sollen, wenn es zu glatt ist. Das ist besonders auf den Strecken außerhalb der Städte wichtig.
MM: Markus, wie geht es dir beim Fahren? Kannst du die Gegend genießen? Heute ist ja nichts los auf den Straßen. Aber sonst stell ich mir das Busfahren schon ziemlich anstrengend vor. Und du hast ja noch größere Busse als diesen hier.
MD: Ja, auf unserem neuen Gelenkbus ist das Brotiversum sogar noch größer abgebildet. Die Länge ist aber eigentlich kein Problem. Anstrengend ist vielmehr die Breite. Und die ist bei allen Bussen gleich. Ich fahre kaum noch selbst Bus. Heute mache ich für euch eine Ausnahme. Ich habe also mit dem Stress auf den Straßen weniger zu kämpfen.
MM: Hast du dir je überlegt, dein Portfolio zu erweitern und zum Beispiel auch Busreisen anzubieten?
MD: Wir kommen ursprünglich tatsächlich eher aus dem Reisebereich. Als mein Großvater in den Zwanziger Jahren das Unternehmen gegründet hat, hat er mit Bussen angefangen, die sowohl für den Linienverkehr als auch für den Reiseverkehr geeignet waren. Mein Vater und ich haben dann den Betrieb weiter ausgebaut, uns aber im Laufe der Jahre zunehmend auf den ÖPNV konzentriert. Und da macht es mir richtig Freude, alles weiterzuentwickeln und mich mit neuen Technologien zu beschäftigen. Auch das Thema Nachhaltigkeit und die Einsparung von CO2 ist ein großes Thema, dem ich mich sehr gern widme.
TM: Hier kann man viel einsparen, indem man zum Beispiel seine Wege kurz hält. Deshalb sollen unsere Bäckerei-Cafés auch nur in einem Radius von 20 km um die Backstube herum sein.
Schlaurer mit Maurer
- Der erste Verbrenner-Bus wurde 1995 von Carl Benz
entwickelt – er hatte 8 Sitze und fuhr maximal 13 km/h - Ein Bus ersetzt im Schnitt 30 PKWs und spart damit Platz
- Der CO₂-Verbrauch pro Personenkilometer liegt beim Bus
bei nur 29 g, der von PKWs bei 147 g
MD: Das ist grundsätzlich eine gute Idee, auch wenn der Bus ja seine festgelegten Linien fährt. Aber um es mal mit Zahlen zu sagen: Der Bus, in dem wir gerade sitzen, verbraucht nur ungefähr 33 Liter auf 100 Kilometer. Wenn also nur vier Personen im Bus sitzen, ist Busfahren schon nachhaltiger als alleine im Auto zu fahren. Wir können sogar mehr 100 Personen gleichzeitig transportieren. Das spart nicht nur Treibstoff, sondern auch Platz. An was nämlich viele nicht denken, ist, dass Busfahren dazu führt, dass wir in den Städten viel weniger Parkplätze benötigen und damit auch mehr Grünflächen ermöglichen. Aktuell haben wir hier in der Region 42 Busse auf den Straßen. Alleine die können jede Menge innerstädtischen Verkehr ersetzen. Sogar lokal emissionsfrei. Wir setzen stärker auf Elektrobusse. Und wir werden sehen, wie die Entwicklung bei Wasserstoffbussen weitergeht. Jedenfalls hat sich aus meiner Sicht das Thema Nachhaltigkeit im Bewusstsein aller festgesetzt. Dass der Linienbusverkehr da eine bedeutende Rolle spielt, freut mich natürlich auch als Unternehmer.
TM: Entwickelt sich die Zahl der Fahrgäste nach oben?
MD: Bis zu Corona sind sie stetig angestiegen, dann natürlich stark gesunken. Mittlerweile geht es aber wieder aufwärts. Auch das Deutschlandticket spüren wir in der Fahrgastzahl. Das freut uns sehr.
MM: Der Preis ist ja häufig einer der Stellschrauben an denen gedreht wird, damit etwas mehr genutzt oder verkauft wird. In so einem Fall wie dem ÖPNV ist das grundsätzlich sinnvoll und auch gewünscht. Wie funktioniert bei euch der Markt? Die Preise bestimmt ihr ja vermutlich nicht selbst, oder?
MD: Das stimmt. Die Fahrgäste sind nicht unsere direkten Kunden, sondern die Verkehrsverbünde. Und die legen die Preise fest. Die Konkurrenz ist durch eine Neuerung der EU-Verordnung größer geworden. Verkehrsverbünde sind seit 2019 dazu verpflichtet, die Dienstleistungen öffentlich auszuschreiben. Kleinere private Anbieter stehen also jetzt in direkter Konkurrenz mit größeren Playern wie zum Beispiel der Bahn oder Transnet. Für uns ist das zum Glück nicht problematisch. Deutschlandweit sind seitdem aber rund 20 % der kleineren Busunternehmen vom Markt verschwunden.
TM: Ich bin gespannt, was die Zukunft bringt. Jedenfalls bin ich mir sicher, dass wir bei den Themen Nachhaltigkeit und Klimaschutz schnellere Fortschritte machen, wenn wir die Bedeutung der Regionalität spürbar machen. Dann – und vermutlich nur dann – merken alle, um was es geht und dass sie selbst ihren kleinen und großen Beitrag leisten können. Dafür kann ich eine Busfahrt sehr empfehlen.
Brotiversum
Genetztes Bauernbrot
Lange gereiftes und mit Wasser benetztes Weizenmischbrot
Frischkornbrot
Mit vollwertig erhaltenen Nähr- und
Vitalstoffen durch das Mahlen des Getreides direkt vor der Teigbereitung
Frankenlaib
Dunkles Feinschrotbrot mit hohem Roggen- und Sauerteiganteil und charakteristisch rustikaler Kruste
Dinkel-Emmer Brot
Urgetreide-Kombination aus Dinkel und dem wiederentdeckten Emmer
Hokkaido-Kürbis-Brot
Aromareiches Weizenbrot mit frischem Hokkaidokürbis, gerösteten Kürbiskernen und geraspelten Äpfeln
1983 entdeckt
Älbler Steinofenbrot
Die Maurer Hausspezialität. Mit besonders langer Teigreifezeit und natürlichem Sauerteig für einen ausgeprägten, aromatischen Brotgeschmack und einer ganz natürlich elastischen und weichen Krume
Maurer Laib
Ausgesprochen mildes Roggenbrot mit Kartoffelflocken
Ciabatta Grande
Äußerst aromatisches, italienisches Weizenbrot mit weicher Krume und kräftiger Kruste
Sonnenblumen Brot
Hoher Roggenanteil, eingebackene Sonnenblumenkerne und krosse Saatenkruste
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