Detlef Timmer

Simon Buck – Von der Stille, die trägt.

In einem tradi­tio­nel­len Unter­neh­men wie dem Bäcker Maurer, in dem täglich mit Hingabe Teige gekne­tet, Brote geformt und Ideen geba­cken werden, braucht es Menschen, die nicht nur Hand­werk leben, sondern insbe­son­dere auch das Mitein­an­der. Menschen, die spüren, wo es Halt braucht, wo Rich­tung gefragt ist – ohne große Worte. Simon Buck ist so ein Mensch.

Er steht selten im Rampen­licht. Aber unter den Lich­tern, unter denen entschie­den, getra­gen und geformt wird – da ist er immer. Seit über einem Jahr­zehnt prägt er den Bäcker Maurer mit. Mitt­ler­weile ist er Proku­rist. Und wer genau hinsieht, erkennt: Ohne ihn wäre vieles nicht so verläss­lich, nicht so rund. Und vor allem nicht so ruhig.

Ein Mensch, der verbin­det

Simon Buck kennt das Hand­werk in der Tiefe – als Bäcker‑, als Kondi­tor­meis­ter und zusätz­lich auch als Betriebs­wirt des Hand­werks. Als Vater von fünf Kindern ist er tief verwur­zelt in unse­rer Region und beim Bäcker Maurer nicht mehr wegzu­den­ken. Vor allem ist er jemand, der verbin­det: das Hand­werk mit der Leitung, das Fach­li­che mit dem Mensch­li­chen – und das Unter­neh­men mit der Fami­lie.

Wenn Wege zu einem gemein­sa­men Ziel werden

Wie so oft sind es die soge­nann­ten Zufälle, die Rich­tun­gen in Einklang brin­gen, ohne dass man es gleich merkt. So besuchte Simons Frau einst einen Koch­kurs der Volks­hoch­schule, bei dem auch Werner Maurer, der Vater von Tobias, dabei war. Sie unter­hiel­ten sich über Rezepte und Genuss – aber nicht darüber, dass ihr Mann Bäcker ist. Schon da ist spür­bar, dass man sich bei der Fami­lie Buck niemals aufdrängt. Viel­leicht auch aus der Über­zeu­gung, dass Fügung weder Druck noch Laut­stärke bedarf. Die beruf­li­che Verbin­dung entstand folge­rich­tig erst später und ganz unab­hän­gig von der Begeg­nung mit dem dama­li­gen Chef vom Bäcker Maurer. Quell der Entwick­lung war passen­der Weise der Wasser­for­scher Gebado. Der kannte sowohl Simon als auch Tobias – und empfahl Simon weiter. Das war der Fügung Teil zwei.

Das soge­nannte Elisa-Wasser, das beide verband, war
zu diesem Zeit­punkt beim Bäcker Maurer schon
längst im Einsatz – schon seit Anfang der 2000er
Jahre in der Linsen­halde. Und es macht klar: Simon bringt Menschen und Themen zusam­men, nicht weil
es stra­te­gisch wäre, sondern weil es sich natür­lich fügt.

Rück­bli­ckend sagt er: „Es sind immer die Menschen und deren Sicht­wei­sen, die den Unter­schied machen und Verbin­dun­gen herstel­len – das merkt und spürt man bis heute.“

Mit dem Herzen voraus

Zum Vorstel­lungs­ge­spräch brachte Simon Brote mit – natür­lich nicht irgend­wel­che, sondern welche, die er selbst entwi­ckelt hatte. Nicht, um zu beein­dru­cken, sondern weil er ganz prag­ma­tisch findet: „Wer etwas verän­dern will, muss zeigen, was er kann. Und auch, woran er glaubt.“

Damals wurde Tobias Maurer klar: Für die neue Rolle eines Assis­ten­ten der Geschäfts­lei­tung – die es so noch nie gege­ben hatte – braucht es jeman­den, der nicht nur Zahlen versteht, sondern vor allem auch Teig und das Hand­werk. Denn beim Bäcker Maurer kann man ein Unter­neh­men nicht allein betriebs­wirt­schaft­lich führen. Man muss es fühlen. Und er spürte: Simon kann das.

Heute kennt Simon Buck alle Seiten des Unternehmens. Und bleibt dabei einer, der nicht lauter wird, wenn es kompli­zier­ter wird. Sondern klarer.

Tobias sagt: „Ich muss Simon nichts erklä­ren. Er spürt, wenn es etwas zu opti­mie­ren gibt. Und er berei­tet die Verbes­se­run­gen vor, ohne viele Worte.“

Ofen und ehrlich – im besten Sinne

Simon verant­wor­tet den Einkauf, gestal­tet die Preise mit, beglei­tet die steti­gen Moder­ni­sie­run­gen als auch komplette Neubau­ten von Bäcke­rei-Cafés. Und bei all dem bleibt sein Maßstab klar: Ofen und ehrlich. Das ist nicht nur der Slogan des Unter­neh­mens – es ist Ausdruck seiner inne­ren Über­zeu­gung.

Für ihn zählt, was lang­fris­tig trägt. Wer nur auf güns­tige Preise im Einkauf schaut, zahlt doppelt – und verliert zudem Quali­tät, Mensch­lich­keit und Verläss­lich­keit. Simon kauft mit klarem Blick: regio­nal, nach­hal­tig, fair. Weil er weiß: Gutes Brot beginnt beim Einkauf. Auch seine Liefer­part­ner wissen: Mit Simon wird nicht gefeilscht. Mit Simon wird gespro­chen – ebenso offen, ehrlich und damit part­ner­schaft­lich. Diese Haltung hat sich bewährt. In der Corona-Pande­mie etwa, als andere auf Liefe­run­gen warten muss­ten, wurde beim Bäcker Maurer weiter­ge­ba­cken. Weil Simon Bezie­hun­gen pflegt, die mehr sind als Bestel­lun­gen. Sie unter­mau­ern die Verläss­lich­keit, für die er selbst steht – weil er sie zusam­men mit seinem Netz­werk jeden Tag aufbaut.

Stra­te­gie mit Seele

Jeden Morgen beginnt Simon mit einem Blick auf die Rohstoff­märkte: Getreide, Zucker, Ener­gie, Heizöl. Nicht aus Kalkül – sondern aus Verant­wor­tung. Er entschei­det, ob einge­la­gert wird oder flexi­bel reagiert werden muss. Als es beispiels­weise zu Beginn des Ukraine-Krie­ges zu Liefer­eng­päs­sen kam, stockte er sofort das Manda­ri­nen­la­ger auf – knappe 40 Palet­ten wurden einge­la­gert. Denn auf die beson­ders belieb­ten Manda­rinen-Quark­schnit­ten sollte kein Kunde verzich­ten müssen. In der Linsen­halde kam man kaum noch voran, ohne an eine Palette zu stoßen – aber es gab die Schnitte. Jeden Tag. Die Erin­ne­rung an diesen „Groß­ein­kauf“ wird immer wieder wach. Und wenn Simon scherz­haft drauf ange­spro­chen wird, dass er damals drauf und dran war, aus der Back­stube einen Obst­markt zu machen, reagiert er lächelnd in seiner so freund­li­chen und einfach posi­tiv anste­cken­den Art.

Und manch­mal hilft auch das, was gar nicht erst passiert: Als er nämlich mal einen Kontrakt für Zucker nicht schrift­lich bestä­tigte – weil ihm das Wort aus einem Tele­fon­ge­spräch als Beauf­tra­gung ausreichte – fiel der Preis der Order weiter und weiter. Simon ärgerte sich, schließ­lich war seine Prognose zur Preis­ent­wick­lung zu konser­va­tiv und er sah, dass er deswe­gen den Zucker zwar güns­tig, dennoch aber zu teuer einge­kauft hat. Doch dann zeigte sich: Auch der Liefer­part­ner war ehrlich – denn der meinte sinn­ge­mäß: „Ja, hatten wir so bespro­chen, aber Sie nicht schrift­lich bestä­tigt!“. Der Vertrag kam also zur großen Freude – als auch zur Beru­hi­gung für Simon – nicht zustande und er konnte den Zucker zum für ihn nun süßen Preis ordern. Eine Episode, die eindrucks­voll zeigt, wie er seine Aufga­ben ausge­stal­tet: Mit maxi­ma­ler Trans­pa­renz, höchs­tem Vertrauen, möglichs­ter Weit­sicht. Und immer genü­gend Raum für Fügung.

Ein Preis ist immer mehr als die reine Zahl

Natür­lich orien­tiert sich Simon an Markt­prei­sen. Trotz­dem sind Zahlen nur Fakto­ren. Erst zusam­men mit der Quali­tät entsteht der wahre Wert. Für ihn steht fest: Ein Preis muss immer genau das wider­spie­geln, was drin­steckt – Hand­werk, Regio­na­li­tät und immer bedeu­ten­der, die Nach­hal­tig­keit. Das bedeu­tet: wenn beim Bäcker Maurer etwas mehr kostet, ist es nicht teurer – es ist besser. Heißt für den Kunden: mehr Geschmack. Mehr Wert.

Das gute Schul­brot – für Simon Erin­ne­rung wie Reali­tät

Neben all dem, was Simon steu­ert und verant­wor­tet, gibt es noch diese andere und tradi­tio­nell beson­dere Seite beim Bäcker Maurer. Die, bei der er selbst lacht, wenn man sie erwähnt: den Schul­ver­kauf. Nicht, weil er ihn regel­mä­ßig macht – sondern weil er einmal einge­sprun­gen ist, als Not am Mann war. Und weil es typisch Simon ist: helfen, wenn es niemand sieht.

Eines Tages hat ein beson­ders dreis­ter Schü­ler ein Croissant geklaut – viel­leicht war’s auch eine Mutprobe. Simon hat es aus den Augen­win­keln erkannt und rannte flugs dem Burschen hinter­her. Es ging übers Gelände und quer über den Pausen­hof. Und fast hätte er den Dieb geschnappt –

wäre da nicht ein

Boden­pol­ler gewe­sen …

 

Eine Szene, über die alle schmun­zeln muss­ten. Aber sie steht sinn­bild­lich für das, was Simon ausmacht: aufmerk­sam, präsent und bereit zu handeln. Auch wenn’s mal echt weh tut.

Verläss­lich­keit aus Über­zeu­gung

Der Bäcker Maurer ist längst auch ein Teil von Simon gewor­den. Gilt auch umge­kehrt. Wer sich mit ihm unter­hält, spürt schnell: Er klei­det seinen Arbeits­platz auf ganz beson­dere Weise aus. Er macht aus dem Büro einen Ort, an dem Verant­wor­tung zuhause ist. Wo gestal­tet, orga­ni­siert und einge­kauft wird – und zugleich immer spür­bar ist: so wie hier gear­bei­tet wird, arbei­tet nur ein Fami­li­en­mensch. Im Falle Bäcker Maurer auch noch passen­der­weise in einem Fami­li­en­be­trieb.

Und diese schöne wie vorbild­li­che Arbeits­ein­stel­lung gibt er seinen Kindern weiter. Die wach­sen mit dem Betrieb auf. Sie bekom­men beim Abend­essen mit, was im Einkauf passiert, kennen Begriffe wie „Ofen und ehrlich“ und fragen ganz neugie­rig nach, wo denn zum Beispiel Manda­rinen herkom­men und was denn dieses Maurer­korn für ein Getreide ist. Simon selbst sagt oft, wie schön es ist zu sehen, dass die Wurzeln nicht nur tiefer, sondern auch brei­ter wach­sen – hinein in die Fami­lie, in die Region, in die Zukunft.

Viel­leicht ist das das Beste an seiner Arbeit: dass sie nicht nur ins Unter­neh­men wirkt, sondern auch ins Leben. Ganz leise, ganz stetig – und mit Wirkung. Der Fügung sei Dank.

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